Königlich- Bayerisches
2. & 3. Pionier-Bataillon
zu München und Speyer
Im Ersten Weltkrieg stieg die Bedeutung der Pioniertruppe durch
den Stellungskrieg besonders an der Westfront stark an. Der
dadurch notwendig gewordene Bau von Unterständen, Gräben,
Stollen, Bunkern, Sappen und befestigten und geschützten
Stellungen erforderte spezielle Kenntnisse und Fähigkeiten, die bei Infanterie oder Artillerie nicht vorhanden waren. Auch neue Waffen, wie Minenwerfer, Flammenwerfer, anfangs auch die zunehmend im Stellungskrieg verwendeten Handgranaten, wurden vorwiegend von Pioniereinheiten eingesetzt. Dazu wurden spezielle Formationen aufgebaut, wie z. B. Minenwerfer-Kompanien, Scheinwerferzüge, Pionierparks und Eisenbahnpioniere. Bei Angriffen begleiteten Pioniere die Sturmtruppen, um möglichst rasch und wirkungsvoll die Befestigungen der feindlichen Linien auszuschalten oder Übergänge über natürliche Hindernisse, z. B. Flussläufe herzustellen.
Garnison und Unterstellung 1914
Vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs existierten
vier Pionierbataillon, die der Pionier-Inspektion
in München unterstellt waren:
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1. Pionier-Bataillon in München
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2. Pionier-Bataillon in Speyer
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3. Pionier-Bataillon in Ingolstadt
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4. Pionier-Bataillon in Ingolstadt
Königlich Bayerische 1. Pionier Bataillon zu München
Garnison: München
Das Regiment war 1914 (vor der Mobilmachung) unterstellt:
Armeekorps: II. Bayerisches Armee-Korps / Würzburg
Division: 5. und 6. Bayerische Infanterie-Division
Erster Weltkrieg:
I. Feld-Bataillon
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1. Kompanie
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2. Kompanie
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3. Kompanie
II. Feld-Bataillon
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4. Kompanie
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1. Reserve-Kompanie
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2. Reserve-Kompanie
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Scheinwerfer-Zug
02.08.1914 Formationsgeschichte
Mit der Mobilmachung stellte das Pionier-Bataillon zwei Feld-Bataillone, zu je 3 Kompanien, und einen Scheinwerfer-Zug auf.
Königlich Bayerische 2. Pionier Bataillon zu Speyer
Garnision: Speyer
„Pionier, das schwarze Korps, zieht man allen andern vor.“, lautet ein Sinnspruch
der Pioniertruppe. Böse Zungen behaupten dieser Spruch beziehen sich auf Uniform-Details. Bei der feldgrauen Uniform hatten die Pioniere im Unterschied zur Infanterie schwarze Vorstöße am Kragen und am Ärmelaufschlag. Ebenso hatte das Krätzchen (Feldmütze) und die Schirmmütze schwarze Besatzstreifen anstelle roter.
Ab 1915 war die Grundfarbe der Schulterklappen nicht mehr feldgrau, sondern schwarz. Die Ärmelaufschläge des Feldrocks M1907/10 waren nach schwedischem Muster, die Knöpfe waren vernickelt und waren matt silbern (weiß) ausgeführt.
Bei Kriegsausbruch war das Bataillon dem II. Bayr. Armeekorps unterstellt
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eine Stabsabteilung mit dem Kommandeur der Pioniere
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den Korpsbrückentrain mit Pionierbegleitkommando
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das Wasserleitungsbau- u. Entwässerungskommando
Im Ersten Weltkrieg war das Batailon auf die 3. und 4. Bayr. Infanterie-Divisionen verteilt
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4 Feldkompanien,
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2 Scheinwerferzüge,
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den Divisionsbrückentrain Nr. 3 u. 4 und
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verschiedene Minenwerferabteilungen
Später kamen die 5. Feldkompanie (13. Mai 1915),
die Mineur-Kompanien (4. u. 6. April 1915)
und für die 3. u. 4. B.I.D je eine Betonbauzentrale hinzu.
Zahlreiche weitere Formationen wurden vom Kgl. Bayr. 2. Pi.-Batl. im Laufe des Krieges aufgestellt und auf die verschiedenen bayrischen Divisionen verteilt.
Da die Einheiten des Kgl. Bayr. 2. Pionier-Batl. während des 1.Weltkrieges vorwiegend
der 3. und 4. aber gelegentlich auch anderen bayrischen Infanterie-Division unterstellt waren, lässt sich für das Bataillon als solches kein einheitlicher Gefechtskalender erstellen.
Im wesentlichen sind jedoch die Gefechtskalender der 3. u. 4. Bayr. Infanterie-Divisionen zutreffend, welche von 1914 – 1918 ausschließlich an der Westfront im Einsatz standen. Beispielhaft ist hier der Gefechtskalender der 2. Feldkompanie des
Kgl. Bayr. 2. Pionier-Batl. aufgeführt (ab 1917 in 6. bayr. Pionierkompanie umbenannt).
1915
Stellungskämpfe in Flandern – 25.12.
1916
Stellungskämpfe in frz. Flandern – 23.10.
Erkundungs- u. Demonstrationsgefechte d. 6. Armee in Zshg. mit d. Somme-Schlacht
– 24.6. - 6.7.
Stellungskämpfe in frz. Flandern – 7.7. - 24.8.
Schlacht an der Somme – 25.8. -17.9.
1917
Stellungskämpfe in frz. Flandern – 23.9. - 26.5.
Kämpfe um den Wytschäte-Bogen u.
Vorbereitungskämpfe für die Sommerschlacht in Flandern
– 27.5. - 16.6. / 2.7 - 21.7
Sommerschlacht in Flandern – 22.7. - 17.9.
Herbstschlacht in Flandern – 18.9. - 7.10.
1918
Stellungskämpfe bei Remenauville, Regnieville, und Fey en Haye – 14.10. - 31.3.
Schlacht um den Kemmel – 15.4. - 29.4.
Stellungskämpfe in Flandern – 30.4. - 3.5.
Ruhezeit hinter der 4.Armee – 4.5. - 11.6 armée
Kämpfe in frz. Flandern – 12.6. - 11.7
Ruhezeit hinter der 4.Armee – 12.7. - 13.8
Kämpfe zwischen Arras u. Albert – 16.8. - 20.8 .
Schlacht bei Monchy-Bapaume – 21.8. - 2.9.
Ruhezeit hinter der 4.Armee – 5.9. - 26.9..
Abwehrschlacht in der Champagne u. an der Maas – 28.9. - 24.10.
Modelldarstellung:
Sammlung: G.Daßler
Sammlung: G.Daßler
Sammlung: G.Daßler
Sammlung: G.Daßler
Sammlung: G.Daßler
Im linken Bild zu sehen zwei Pioniere bei Gleisausbesserungsarbeiten im Bahnhof. Weitere Pioniere befinden sich gerade an der Gulaschkanone zum Essen fassen.
Stadtwappen Speyer
Das dritte Pionierbataillon hier ein Fuhrwerk mit Pontons für Behelfsbrücken.
Diese Aufnahme entstand nach der Anlieferung mit der Bahn, jetzt auf dem Weg zur Front.
An diesem Beitrag wird noch gebastelt !
Lied der Pioniere
Fast jede militärische Gattung der Streitkräfte zu der damaligen Zeit hatte ihren eigenen Marsch , so natürlich auch die Pioniereinheiten im Ersten Weltkrieg.
Diese Märschen haben bis weilen Bestand bis in die heutigen Zeit.
© 2014 by Panzer-Bahnhof-1917 G.Daßler
Pioniere auf dem Weg in den Fronturlaub.
Sammlung: G.Daßler
Sammlung: G.Daßler
Quellen:
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Prussian Glory Militaria
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1914-Detailfragen- Bilder und Dokumente als Zeitzeugen der Epoche 1900-1918/ Rainer Ackermann
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„Darstellungsgruppe süddeutsches Militär (DSM)Geschichtsdarstellung der alten Armee 1870-1918 e.V.“
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Bayerisches Kriegsarciv München
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Geschichte der Bayerischen Regimenter