Lazarettzüge im Ersten Weltkrieg
Vorbild und Modelldarstellung
Modelldarstellung:
Vereinslazarettzug „J2 Görlitz Preußische Oberlausitz“
Im I. Weltkrieg wurden in großem Umfang Lazarettzüge zum Transport von den Frontlazaretten in die Heimat eingesetzt. Dabei dominierten die sogenannten Vereinslazarettzüge, die durch Stiftungen ausgerüstet wurden. Der Aufbau und die Zusammenstellung der Züge erfolgte in ganz Deutschland, überwiegend aber in Preußen, auf der Grundlage entsprechender Vorschriften der medizinischen Abteilungen des Kriegsministeriums und der K.P.E.V. Dazu zählte auch die gleiche Anzahl von 38 Wagen mit insgesamt 80 Achsen für jeden Lazarettzug. In die Reihe gehört auch der von der „Aktien Gesellschaft für Fabrikation von Eisenbahn-Material“ in Görlitz im Jahr 1915 aufgebaute „Vereinslazarettzug J2 Görlitz Preußische Oberlausitz“.
Das attraktive Fleischmann-Set besteht aus einem Heizkessel-, Chefarzt- und Krankenwagen und macht den Anfang zu einem tollen Modellzug.
Art.-Nr: 581110
Ergänzungssets:
Art.-Nr. 581111
Art.-Nr. 581206
Art.-Nr. 581305
Vorbild:
Sanitätszüge Definition nach "Brockhaus":
Sanitätszüge, Eisenbahnzüge zum Transport bes. von Schwerverwundeten und Schwerkranken im Kriege, zerfallen in Lazarettzüge, für die entsprechende Einrichtungen bereits im Frieden getroffen sind, und Hilfslazarettzüge, die von der Krankentransportkommission erst nach Bedürfnis zusammengestellt werden.
Sanitätszüge Definition nach Röll, "Enzyklopädie des Eisenbahnwesens":
Sanitätszüge, Lazarettzüge, Spitalzüge, der Massenbeförderung von Verwundeten (Kranken) auf Eisenbahnen dienende, vornehmlich für den Kriegsfall bestimmte Züge.
I. Allgemeines
Sie können aus Fahrzeugen bestehen, die ausschließlich für diesen Zweck gebaut sind, oder aus solchen, die auch anderen Beförderungszwecken dienen und bei deren Bauart auf die zweckmäßige Benutzbarmachung für Verwundetentransporte entsprechend Rücksicht genommen ist; endlich kann im Notfall der Verwundetentransport auch in Wagen stattfinden, bei deren Bauart auf diesen besonderen Verwendungszweck gar keine Rücksicht genommen ist.
Wenn auch bei Spezialzügen den Anforderungen des Verwundetentransports am besten entsprochen werden kann, so würde doch die Herstellung und Bereithaltung solcher Züge in der für die Kriege
der Gegenwart erforderlichen Anzahl, abgesehen von anderen Schwierigkeiten (z.B. die der Unterbringung), so übergroße Kosten verursachen, dass die allgemeine Einführung derartiger Züge nicht in Betracht gezogen werden kann.
Dagegen gewinnt die Vorsorge für die Verwendung zum Verwundetentransport beim Bau gewöhnlicher Personen- und Güterwagen immer größere Ausdehnung und hat man in Anbetracht der Wichtigkeit dieser Frage es für nötig erachtet, staatliche Vorschriften zu dem Zweck zu erlassen, um die Einrichtung einer genügenden Anzahl von Wagen für den Verwundetentransport sicherzustellen.
Für das Deutsche Reich ist die Zusammenstellung und Einrichtung der Züge zur Beförderung von im Feld Verwundeten durch die Kriegssanitätsordnung festgestellt.
In Österreich-Ungarn sind die Bestimmungen für das Normale der Eisenbahnsanitätszüge in der Vorschrift für Sanitätszügen des k. u. k. Heeres gegeben. Ähnliche Vorschriften sind auch in Frankreich, Italien und Russland in Kraft.
Die Erfahrungen des 1914 ausgebrochenen Weltkrieges, wo so bedeutende Heeresmassen in Verwendung getreten und an den Sanitätsdienst so gewaltige Aufgaben gestellt worden sind, haben vielfache Neuerungen hinsichtlich der Organisation sowie in der Einrichtung und Ausrüstung der Sanitätszügen geschaffen.
II. Bedingungen für Sanitätszüge
Ihr Zweck ist nicht nur der der Aufnahme der Verwundeten und Zuführung an die Bestimmungsstation, sie haben vielmehr während des Transports die Aufgabe eines Lazaretts zu erfüllen.
Die wichtigsten Bedingungen sind:
1. Die entsprechende Unterbringung in eigens hierfür ausgestatteten Wagen;
2. Verpflegung und Behandlung der Verwundeten.
Der zuerst angeführte Punkt wird erreicht durch Einstellen der Lagerstätten (Gestelle mit aufgelegten Tragbahren), Waschtische, Klappsesseln u.s.w. und anderen zur Krankenpflege notwendigen Gerätschaften. Ferner muss für die Heizung, Lüftung und Beleuchtung der Wagen vorgesorgt sowie ein Abort und Leibstuhl vorhanden sein.
In baulicher Hinsicht müssen die Wagen Tragfedern genügender Weichheit (bei Güterwagen werden die Tragfedern umgelagert), Stirnwände mit Türen, Plattformen mit abnehmbarem Geländer und Übergangsbrücken besitzen. Für S. kommen außer den Krankenwagen mit einem Belagraum von 8–10 Kranken noch Ärzte-, Küchen-, Magazin-, Vorrats- und Speisewagen in Betracht.
In vielen Fällen, insbesondere bei Neuformationen, wird jedem Zug ein Operationswagen mit einem Abteil für Verbandzeug u.s.w. beigegeben.
Die Zusammensetzung und Rangierung der Sanitätszüge ist ganz verschieden; ein Sanitätszug besteht gewöhnlich aus 25–40 Wagen. Für Ärzte-, Personal- und Speisewagen eignen sich am besten Durchgangswagen, für Kranken-, Küchen-, Magazinwagen gedeckte Güterwagen mit größerem Fassungsraum.
III. Anordnung einzelner Sanitätszüge
Nach der deutschen Kriegssanitätsordnung sind
3 Arten von Sanitätszügen
für die Verwundeten vorgesehen, u.s.w.:
A. Für liegende Verwundete die Lazarett- und
Hilfslazarettzüge;
B. für Leichtkranke die Krankenzüge,
in denen die Kranken sitzend befördert werden.
Die ersteren sind geschlossene Formationen, deren gesamte Einrichtung schon im Frieden an bestimmten Stellen gelagert wird und für die alle Vorkehrungen getroffen sind, um sie im Kriegsfall ohne Zeitverlust bereithalten zu können. Diese Züge sind nach den Bedürfnissen und Erfahrungen zusammengestellt.
Die letzteren sind nur zu vorübergehender Benützung bestimmt und werden im
Etappenraum zusammengestellt und nach der Entleerung wieder aufgelöst. Die Verpflegung der Kranken muss in diesem Fall auf den Truppenverpflegsstationen geschehen.
Außerdem muss noch der freiwilligen Sanitätspflege gedacht werden, die aus eigenen Mitteln unter eigener Verwaltung und ärztlicher Leitung die Ausrüstung von Sanitätszügen der sog. Vereinslazarettzüge stiftet (Verein vom Roten Kreuz, Johanniter- und Malteserorden, Körperschaften, Stadt- und Landgemeinden und auch von mehreren Einzelpersonen).
Für diese Art von Sanitätszügen sind eigene Vorschriften von Seite des preußischen Kriegsministeriums erlassen worden.
In Österreich-Ungarn sind nach den Bestimmungen der Vorschrift für Spitalzüge des k. u. k. Heeres
2 Arten von Zügen in Betracht gezogen, u.s.w.:
A. Spitalszüge für Schwerkranke und Schwerverwundete, die während des Transports eine spitalsmäßige Behandlung erfordern;
B. Krankenzüge für Leichtkranke, die für einen kürzeren Turnusverkehr bestimmt sind.
Die ersteren bestehen aus 26 Wagen, befördern nur Liegende. Die letzteren umfassen 25 2achsige Wagen und sind für 300 Sitzende und 64 Liegende eingerichtet.
Diese Züge werden erst im Kriegsfall aufgestellt. Die für Sanitätszwecke erforderlichen Herstellung zerfallen in vorbereitende Adaptierungen und in definitive Einrichtungen.
Außer diesen angeführten S. sind im Kriegsjahr 1914/15 noch aufgestellt worden:
1. Staatsbahnkrankenzüge
Bei denen als Krankenwagen Personenwagen III. Kl. der Wiener Stadtbahn eingereiht und derart ausgestattet sind, das für 72 Liegende (auf eingeschobenen Feldtragen) und 225 Sitzende Platz geschaffen ist.
Das Einladen der Kranken erfolgt durch 2 Fensteröffnungen in den Seitenwänden, die durch eine Klappe geschlossen werden.
2. Infektionskrankenzüge.
Diese Züge sind auch als unauflösbare Garnituren gebildet, haben eine verschiedenartige Zusammensetzung und dienen nur für die Beförderung von Infektionskranken. Man unterscheidet solche mit 48, 50 und 52 Achsen, die je nach der Wahl der Wagen einen Belagraum von 90–128 für Liegende und einen solchen von 60–330 für Sitzende aufweisen.
Außer den sonst erforderlichen Ausrüstungsgegenständen sind diesen Zügen noch eine entsprechende Anzahl von Leibstühlen, Leibschüsseln, Gefäßen mit Karbollösung und Kalkmilch sowie Waschvorrichtungen beigegeben.
Im Jahre 1916 wurde von Seite der freiwilligen Sanitätspflege als Ergebnis einer eigenen Aktion eine ganz besondere Formation eines Infektionszuges der k. u. k. Heeresverwaltung übergeben.
Dieser Zug hat außer den 15 Krankenwagen und den notwendigen Hilfswagen für die Verpflegung und Behandlung der Kranken noch einen Bade- und Desinfektionswagen, einen Maschinenwagen für Eis- und Trinkwasserbereitung, einen Wäschereiwagen, einen Büglereiwagen und einen Wagen, in dem alle menschlichen Ausscheidungen, Verbandmaterial u.s.w. in einem eigenen Ofen verbrannt und unschädlich gemacht werden. Der Zug kann 120 Kranke auf eigenen Bettlagerungsapparaten, deren Bauart von genannter hoher Seite erdacht ist, befördern.
3. Schlafwagensanitätszüge.
Diese Züge sind aus vorhandenen Speise- und Schlafwagen der Internationalen Schlafwagengesellschaft nach 2 Arten, u.zw.: 2 Dienstwagen, 3 Speise- und 5 Schlafwagen oder 2 Dienstwagen und 8 Speisewagen nach entsprechender Umgestaltung für 120 Liegende zusammengesetzt.
4. Stiftungszüge.
Die auf Kosten des Malteserritter-Ordens eingerichteten S. sind nach 2 Arten zusammengestellt. Bei der einen Zusammenstellung finden 100 Liegende und 125 Sitzende, bei der andern nur 150 Liegende Platz. Die Wagen für die liegenden Kranken sind bereits im Frieden hierfür ausersehen und bereitgehalten (Sanitätswagen mit Dachaufsätzen), wogegen für Sitzende Personenwagen verwendet werden.
Bei einigen dieser Züge sind auch Operationswagen eingestellt.
Als weitere Stiftungszüge sind zu nennen:
Liegende Sitzende
Spitalszug Kasselik 160 –
Spitalszug Fürst Schwarzenberg 100 75
Spitalszug Anglobank 70 200
Spitalszug Steirer Rotes Kreuz 80 275
Perm. Krankenzug Clary 67 300
Spitalszug Augusta 80 400
Spitalszug. österr. Rotes Kreuz 240 –
Spitalszug ung. Rotes Kreuz 100 –
Spitalszug Graf Karoly 100 70
SpitalszugWr. Freiw. Rettungs-Ges. 110 –
Ferner sind Formationen geschaffen worden, die eine Art Sanitätszüge darstellen und diesen zuzuzählen sind, u.s.w.:
1. Fahrbare Verköstigungsstationen
2. Sanitätsrüstwagen
3. mobile Labezüge
In Frankreich unterscheidet man 3 Arten von Lazarettzügen: solche für Schwerverwundete mit fester Lazaretteinrichtung, solche für Leichtverwundete, die aber noch liegend reisen müssen, und Behelfszüge für Verwundete, die sitzen können.
Jeder Lazarettzug besteht aus 16 Wagen, die 200 oder 400 Mann fassen, je nachdem, ob sie sitzend oder liegend zu befördern sind. Insgesamt stehen etwa 250 Züge in Verwendung.
Der Zug für Schwerverwundete besteht aus 16 Wagen, die z.T. Durchgang und Übergangsbrücken besitzen. 8 Wagen sind zum Verwundetentransport bestimmt. Von den 8 Wagen, die nicht zum Krankentransport bestimmt sind, enthält einer die Apotheke und den Operationsraum, einer die Küche und den Ofen zum Verbrennen der gebrauchten Verbandstoffe, einer die Vorräte an Wäsche u.s.w. Ein Wagen dient den beiden Ärzten, einer dem Pflegepersonal als Wohnung.
Im Deutschen Reich, Bayern, Württemberg, Baden, Oldenburg- Mecklenburg und Sachsen.
1861 wurden in Preußen Richtlinien für den Verwundetentransport mit der Eisenbahn aufgestellt, die bis zum Jahr 1869 gültig blieben: Die „Anleitung zur Ausführung der Beförderung verwundeter und kranker Militärs auf Eisenbahnen vom 1. Juli 1861“. Die Anleitung sah den sitzenden Transport leichtverletzter und gehfähiger Personen mit normalen Reisezugwagen und für nichtgehfähige Personen den Transport in gedeckten Güterwagen auch in offenen Güterwagen auf von Feldlazaretten verwendeten Strohsäcken vor. Eine Beheizung bzw. Belüftung der Wagen und eine Beköstigung der Verwundeten und Kranken sollte es vorerst nicht geben.
In Europa blieb es vorerst bei den improvisierten Transporten, bis im Deutsch-Österreichischen Krieg von 1866 die Österreichische Nordbahn in Böhmen zum Verwundetentransport einen Zugverband aus gedeckten Güterwagen einsetzte, dessen Wagen zum Transport von je 16 Krankentragen - hängend an Lederriemen – ausgerüstet waren.
Im Jahr 1867 empfahl die „Berliner Militär-Sanitätskonferenz“ dringend die Einrichtung von Krankenwagen nach amerikanischem Vorbild und deren Zusammenstellung zu geschlossenen Lazarettzügen. Dem stand aber in Europa zunächst die fast ausschließliche Verwendung von Abteilwagen entgegen. In Preußen wurden deshalb vorerst 60 Personenwagen der 4. Klasse in Durchgangsbauart in Dienst gestellt. Sie erhielten ab Werk Vorrüstungen, die die Aufnahme von je 12 federnd aufgehängten Tragen für Kriegszwecke möglich machten. Sie verfügten über offene, abklappbare Bühnen mit Übergängen zwischen den Wagen. Ein erster aus derartigen Wagen gebildeter Lazarettzug ging in Preußen 1867 in Betrieb. Auf spezielle Heiz- und Belüftungsmöglichkeiten wurde damals noch verzichtet. Als „Lebens- und Labemittel“ war die Mitführung von Zwieback, englischem Biskuit, Wein, Rum oder Arrak empfohlen. Die Bereitung von warmen Getränken im Wagen war möglich. Des Weiteren wurden Verbandsmittel sowie einige Instrumente und Medikamente mitgeführt.
20 Krankenwagen mit je 10 Tragen
1 Küchenwagen
2 Depotwagen (Vorratswagen)
1 Wagen für Verwaltung und Apotheke
1 Arztwagen
1 Wagen für weibliches Pflegepersonal
1 Wagen für Brennstoffe
1 Gepäckwagen
Mit folgender vorgeschriebener Wagenreihung:
Wagen 1 = Gepäckwagen
Wagen 2 = Hauptdepotwagen
Wagen 3 = Arztwagen
Wagen 4 bis 13 = Krankenwagen
Wagen 14 = Depotwagen
Wagen 15 = Küchenwagen
Wagen 16 = Verwaltungswagen
Wagen 17 bis 26 = Krankenwagen
Wagen 27 = Wagen für das weibliche Pflegepersonal
Wagen 28 = Brennmaterialwagen
Die Züge wurden teilweise durch normale Personenwagen für den sitzenden Transport gehfähiger Leichtverwundeter ergänzt. Sämtliche Wagen trugen zur äußeren Kennzeichnung das Rote Kreuz auf weißem Grund. Mit Bremsen versehene Wagen waren besonders kenntlich gemacht, da Schwerverletzte nicht in gebremsten Wagen transportiert werden sollten.
Bezüglich der Anzahl der während des Deutsch-Französischen Krieges 1870/71 mit den Sanitätszügen durchgeführten Transporte liegen nur für 30 der 36 Züge, all so nicht für alle vor. Mit diesen 30 Zügen wurden 176 Fahrten durchgeführt, bei denen 37725 Kranke und Verwundete in die Lazarette in Deutschland überführt wurden.
Als "Erfinder" der Lazarettzüge des 20. Jahrhunderts gilt der seinerzeit in Berlin ansässige jüdische Urologe James Israel, geboren am 02.02.1848 in Wien. Anfang des 1. Weltkrieges entwickelte er einen Lazarett-Zug, in dem auch während der Fahrt operiert werden konnte und leitete im Jahr 1915 auch dessen ersten Einsatz. Damit wurde quasi eine neue Qualitätsstufe erreicht – vom bis dahin vorherrschenden „Verwundetentransportzügen“ hin zu wirklichen „Lazarettzügen“. Diese Züge wurden gebildet aus 2- bzw. 3-achsigen Bettenwagen für den Verletztentransport, Behandlungswagen und Unterkunftswagen für das medizinische und eisenbahntechnische Personal der Züge, die aus geeigneten Reisezugwagen entsprechend umgebaut worden waren, aus Küchenwagen, die in der Regel durch den Umbau von Gepäckwagen entstanden und aus Vorratswagen. Als Vorratswagen dienten Güterwagen, modifiziert u.a. durch Ausrüstung mit einer Dampfheizleitung.
In der Zeit des Ersten Weltkriegs dominierten die von Stiftungen finanzierte und ausgerüstete „Vereinslazarettzüge“, die auf der Grundlage von Vorschriften der Medizinischen Abteilung des Kriegsministeriums zusammengestellt, umgebaut und ausgerüstet wurden.
Die deutschen Lazarettzüge bestanden aus jeweils 38 Wagen mit 80 Achsen,
im Einzelnen waren das:
25 Stück 2-achsigen Krankenwagen für je 10 Verwundete mit offenen Bühnen, umlegbarem Plattformgeländer und doppelflüglichen Stirnwandtüren (ex D2i)
einem 2-achsigen Offizierskrankenwagen für 8 Verwundete
einem 3-achsigem Chefarztwagen (ex BC3i)
einem 3-achsigem Arztwagen (ex BC3i)
zwei 2-achsigen Mannschaftswagen mit
je 12 Betten
einem 2-achsigem Küchenwagen (ex D2i)
einem 2-achsigem Verbands- und
Apothekenwagen
einem 2-achsigem Vorratswagen Nr. 1 für Küchenvorräte
einem 2-achsigem Vorratswagen Nr. 2 mit Zugführerabteil
zwei 2-achsigen Magazinwagen
zwei 3-achsigen Heizwagen und mit unter auch 2- achsige Heizwagen (so in Bayern)
einem 2-achsigem gedeckten Güterwagen (G10 mit vier Lüfterklappen).
Alle Wagen verfügten über eine
Gasbeleuchtung.
Die Mannschaftskrankenwagen für den Transport von je 10 Verwundeten entstanden vorwiegend aus 2-achsigen Durchgangswagen 4. Klasse der KPEV (D2i). Die Wagen erhielten an den Plattformen umlegbare Geländer und doppelflügelige Stirnwandtüren. Die Krankentragen wurden federnd aufgehängt und die Belüftung der Wagen über den Oberlichtaufbau gewährleistet. Offizierskrankenwagen verfügten nur über 8 Plätze, waren aber ansonsten den Mannschaftskrankenwagen baugleich.
3-achsigen Durchgangswagen der Bauart
BC3i-pr04 waren die Spender für Arzt- und
Chefarztwagen. Der Chefarztwagen
diente als Unterkunftswagen für
den Chefarzt und den Begleitoffizier
des Lazarettzuges sowie als
Arbeits- und Unterkunftsraum
für den Rechnungsführer
(Hauptfeldwebel). Der Arztwagen
bot den beiden Assistenzärzten
und 4 Krankenpflegerinnen
Unterkunft.
Die Sanitätskolonne hatte ihre
Unterkunft in den beiden
Mannschaftswagen.
Der medizinischen Versorgung der Verwundeten erfolgte im sog. Verbands- und Apothekenwagen. Die Ausstattung des OP-Raumes entsprach den medizinischen Standards der damaligen Zeit und nahm im Gegensatz zu den späteren OP-Wagen mit einer Art „Seitengang“ die gesamte Wagenbreite ein.
Der Küchenwagen, umgebaut wiederum aus einem Personenwagen 4.Klasse (D2i) bildete mit dem Vorratswagen-1 (ex G10/ Obstwagen mit vier Lüfterklappen) eine funktionelle Einheit. Der Küchenwagen war u.a. mit einem großen Herd, 2 Kochkesseln und 2 Eisschränken (auf einer der beiden Plattformen) durchaus funktionell ausgerüstet. Ein Wasserkasten von 900 Litern Inhalt diente der Deckung des Wasserbedarfs im Küchenbereich. Die Küchenvorräte lagerten in erster Linie Vorratswagen-1 und teilweise auch im Vorratswagen-2. Dieser diente dem Zugführer als Arbeits- und Unterkunftsraum und besaß weiterhin einen Werkstattraum.
Im Magazinwagen war der Wäschevorrat untergebracht. Des Weiteren diente er als Unterkunftswagen für das bahntechnische Personal.
Brennstoffe und Desinfektionsmittel wurden in einem gedeckten Güterwagen mitgeführt.
Alle Wagen waren an den Seitenwänden und wegen der zunehmenden Bedrohung aus der Luft auch auf den Dächern mit Rotkreuzzeichen kenntlich gemacht und trugen seitliche Anschriften mit ihrem Verwendungszweck.
Ein (preußischer) Vereinslazarettzug
hatte eine Kapazität von 258
Verwundeten. Das Begleitpersonal
bestand aus 46 Personen: Chefarzt,
2 Assistenzärzte, Begleitoffizier,
Rechnungsprüfer, 27 Krankenpfleger,
4 Krankenpflegerinnen, Diener und Koch.
Dazu 6 Betriebseisenbahner und
ein Schlosser.
Schlusswort:
Mit den Vereinslazarettzügen des 1. Weltkrieges war ein medizinisch-logistisches System geschaffen worden, welches bis in die Neuzeit Bestand hat. Interessierten Lesern sei die Lektüre zum Vereinslazarettzug J2 im Eisenbahnkurier 09/2002 empfohlen.
Quelle: "Modelleisenbahn report"
Sammlung: Gunter Daßler
Sammlung: Gunter Daßler
Sammlung: Postkarte G.Daßler
Sammlung: G.Daßler
Sammlung: G.Daßler
Bild einer Übung 1913 Sammlung: G.Daßler
Sammlung: G.Daßler
Sammlung: G.Daßler
Sammlung: G.Daßler
Sammlung: G.Daßler
Sammlung: G.Daßler
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Sammlung: G.Daßler
Quelle: Waggonbau Görlitz/ W. TheurichVereinslazarettzug J2 im Eisenbahnkurier 09/2002 Sammlung: G.Daßler
Vorbild & Modell eines preußischen Lazarettzuges
Quelle: Waggonbau Görlitz/ W. TheurichVereinslazarettzug
J2 im Eisenbahnkurier 09/2002 Sammlung: G.Daßler
Sammlung: G.Daßler
Sammlung: G.Daßler
Quelle: Andreas Heinecke Sammlung: G.Daßler
Arztwagen des Lazarettzuges
wir imBahnhof rangiert.
Quelle: Waggonbau Görlitz/ W. TheurichVereinslazarettzug J2 -
im Eisenbahnkurier 09/2002 Sammlung: G.Daßler
Der Chefartzt spricht gerade mit einem der Begleitoffiziere des Lazarettzug bei der Übernahme von Verwundeten.
Hier eine Originalaufnahme des Chefarztwagens des Vereinslazarettzu J2 "Preußische Oberlausitz"
Quelle: Waggonbau Görlitz/ W. Theurich/
Vereinslazarettzug J2 im Eisenbahnkurier 09/2002 Sammlung: G.Daßler
Quelle: Waggonbau Görlitz/ W. Theurich/
Vereinslazarettzug J2 im Eisenbahnkurier 09/2002 Sammlung: G.Daßler
Quelle: Waggonbau Görlitz/ W. Theurich/
Vereinslazarettzug J2 im Eisenbahnkurier 09/2002 Sammlung: G.Daßler
Beschriftungszeichnung für das Modell des Chefarztwagen.
Quelle Gebr. Fleischmann GmbH & Co.KG
Quellen:
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"KATASTROPHENZÜGE DER DR VORGESCHICHTE: DIE LAZARETTZÜGE" Burkhardt Köhler
-
"Über die Geschichte der deutschen Lazarettzüge: Von den Anfängen bis zum Ersten Weltkrieg" Elmar Michels
-
"Eisenbahn in Ersten Weltkrieg" Andreas Knipping
-
"Vereinslazarettzug J2 Görlitz Preußische Oberlausitz" Waggonbau Görlitz/ W. Theurich im Eisenbahnkurier 09/2002
Ende
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