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"Wie kommt das Licht in die Wagen ???"

 

 

Diese Gaswagen dienten in der damaligen Zeit dazu, kleinere Stationen mit Fettgas für die Wagen und Bahnsteigbeleuchtung zu versorgen. Um Raumausnutzung und Sicherheit zu erhöhen, wurden bis zu vier Gaskessel im Bündel angeordnet. Die Untergestelle der Wagen unterschieden sich kaum von denen anderer Güterwagen in dieser Zeit, sie waren zwei, drei und vierachsig. Auf ein Sprengwerk konnte in diesen Fällen verzichtet werden, da die Gasbehälter die mit ihnen verbundenen Längsträger genügend versteiften.Die Behälter die in den Gaswerken bis zu einem Druck von 11bar gefüllt wurden, konnten an den Verbrauchsstationen meistens nur bis zu einem verbleibenden Druck von 6 bar entleert werden. Dies entsprach dem Maximaldruck der zu befüllenden Gasbehälter der Gepäck- und Personenwagen. War der Druck in den Behältern der Gaswagen auf 6 bar abgesunken, ließ sich ohne Pumpen kein weiteres Gas mehr entnehmen und die Wagen mussten nahezu halbvoll zu den Gaswerken zurück transportiert werden. Da die kleineren Stationen aber in der Regel über keinerlei Pumpen verfügten, wurden einige Wagen mit Pumpen ausgerüstet.

Gaswagen der Länderbahnen, oder wie kommt eigendlich das Licht in die Wagen ???

Gaswagen der Königlich Bayerischen Statsbahn

In der Zeit zwischen 1893 und 1913 wurden insgesamt 17 Gaswagen mit einem Fassungsvermögen von 3x 10m³ von der Firma MAN an die Bayerische Staatsbahn geliefert.Eine exzellente Nachbildung solch eines Gaswagens im Maßstab 1:87 ist seit einiger Zeit von der Firma Bavaria und in der preiswerteren Variante in Großserie von Märklin und Trix, jeweils mit unterschiedlichen Betriebsnummern, im Angebot.

Gaswagen der Königlich Württembergischen Staatseisenbahn

Um die Jahrhundertwende beschaffte sich die K.W.St.E. zweiachsige Gaswagen, die den vorher beschriebenen bayerischen recht ähnlich waren. Die Wagen mit Bremserhaus und drei Gasbehältern mit von je 10m³ Inhalt wurden 1899 von der Firma Fuchs in Heidelberg gebaut.Ein vergleichbares HO Modell ist bis heute meines Wissens noch nicht im Angebot, aber auf Grund der Modellzeichnungen im Anhang einfach nachzubauen.

Zeichnung württ. GaswagenMühl/Seidel " Die Württembergische Staatsbahn"1980 S. 305

Modell des württ. Gaswagensgebaut von W. Hug

Alle Maße in 1:87 HO (Zeichnung kann in dieser Anwendung unmaßstäblich wieder gegeben werden).

Gaswagen der Badischen Staatsbahn

Die Badische Staatseisenbahn stellte 1907 erstmals Gaswagen mit Pumpeinrichtung zur Erhöhung der Wirtschaftlichkeit ihrer Gastransporte in Dienst. Das Untergestell stammte von dem vierachsigen bordlosen Wagen der Gattung SSm und ruhte auf Drehgestellen der Bauart Diamond. Vier Gasbehälter mit einem Fassungsvermögen von 52m³ und einem Kühlwassertank mit 1,7m³ waren auf dem Untergestell verankert. In einem Kastenaufbau mit Holzverschalung waren Bremsersitz und Pumpeneinrichtung untergebracht. Diese Wagen wurden von den Firmen "van der Zypen und Charlier" gefertigt.

Zeichnung des badischen Gaswagens, Maße in HO 1:87

Auch in diesem Fall gibt es bereits ein sehr gutes Modell von der Firma Bavaria im HO- Maßstab unter der Artikel Nummer 4.01.1 als Fertigmodell.

Gunter DaßlerModellbahn Studio- Thüringen

 

Alle Originalfotos und Zeichnungen mit freundlicher Genehmigung des Eisenbahn-Journals - VGB

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