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Fakultativwagen der K.Bay.Sts.B.

Umbau eines Fleischmann- Modells

Die K.Bay.Sts.B. bezog im Jahr 1896 eine Serie von 50 Fakultativwagen, die im Gegensatz zu den vergleichbaren Wagen der anderen Länderbahnen bereits bei der Verwendung als Güterwagen auf ein Ladegewicht von 15t ausgelegt waren. Im Hinblick auf die Verwendung als Personenwagen vermerkten die Wagenverzeichnisse lapidar: "Während der Sommermonate sind diese Wagen für Personenbeförderung eingerichtet." Die Wagen waren sämtlich mit Westinghousbremse ausgerüstet.

 

 

Umbau:

 

Als erstes muss das Modell in seine Einzelteile zerlegt werden. Mit einem Seitenschneider werden die Puffer, die Griffstangen und, sofern ein Umbau auf eine funktionsfähige Kupplung erfolgen soll, die Kupplungsimitationen entfernt.
 

 

 

 

 

 

 

 

 

Am Dach des Fleischmannmodells wird der Schlot für den Kanonenofen entfernt und das Loch mit Spachtelmasse von Revell verschlossen. Anschließend werden Lüfter bayerischer Bauform für die Petroleumlampen im Inneren der Wagen laut Zeichnung montiert. Zwischen den Lüftern und jeweils zwischen den äußeren Lüftern und Dachende werden Laufbohlen aus Abachi- Holzstreifen von 0,3 X 2,4 mm aufgebracht. An den Wagenbühnen werden an einer Seite die Stangen des Bühnengeländers entfernt und mittels 0,3mm Messingdraht Bühnenverrieglungen nachgestaltet und montiert.

Hierfür müssen die Löcher am Geländer auf 0,3mm aufgebohrt werden. In paralleler Verlängerung dazu müssen im Wagenkasten ebenfalls Löcher mit 0,3mm Durchmesser gebohrt werden.

Lackierung:

Das Untergestell , die Bühnen und das Dach werden mit Schwarz (RAL 9005), der Wagenkasten mit bayerischem Länderbahngrün lackiert. Die neuen Bühnenverrieglungen aus Messingdraht werden vor ihrer Montage mit Spezialbeize brüniert.

 

Beschriftung:

Nachdem die Lackierung völlig durchgetrocknet ist, steht die Beschriftung an. Dazu werden die benötigten Beschriftungen so knapp wie möglich aus dem Beschriftungsbogen ausgeschnitten, in lauwarmem destillierten Wasser solange eingeweicht, bis sich der Dekorfilm leicht vom Trägermaterial lösen lässt. Die Beschriftung wird nun mit einer kleinen Pinzette in die richtige Position gebracht und mit Weichmacher nochmals benetzt. Wenn alles gut durchgetrocknet ist, wird das Modell zum Schluss noch mit mattem Klarlack überzogen.

Die Wagen bekamen bei der Indienststellung die Gattungsbezeichnung Glmn. In späteren Jahren wurde mit der Gründung des Staatswagenverbandes eine vereinheitlichte Bezeichnungsrichtlinien angewendet, so dass die Wagen fortan als Gnmi liefen. Bereits 1912/1913 mit Einführung des Hauptgattungszeichens N wurden sie schließlich in Nmi umbenannt. Ursprünglich waren die Wagen mit dem Eigentumsmerkmal K.Bay.Sts.B. versehen und trugen die Nummern 49001-49050. 1913 führte die Bayerische Staatseisenbahn Gattungsbezirke als Eigentumsmerkmale ein und nummerierte den Güterwagenpark partiell um, so dass die Wagen fortan als München 47201-47250 liefen. Für mein Modell habe ich die Beschriftungsmerkmale von 1912/1913 verwendet.

 

Positionen der Beschriftung am Längsträger (ebenfalls von links): Radstand, Tragfähigkeit, Eigen- und Maximalgewicht, Bahnverwaltung, Wagennummer, Gattungsbuchstaben, Schmierraster, Fabrikschild und Untersuchungsdatum. Da die Bavaria-Beschriftungen nur bedingt einsetzbar sind, habe ich Teile des Beschriftungsbogens von Tobias Frydman vom Länderbahn Forum und von Ost-Modell Leipzig verwendet. Beide Bezugadressen sind über meine Link-Seite zu erhalten.



Gunter Daßler
Modellbahn-Studio Thüringen

Verwendete Bauteile:
 

Bezeichnung                                 Firma                             Art. Nr.

Wagenmodell                                Fleischmann                855821

Stangenpuffer                               Bavaria                          5.13

Messingdraht 0,3mm                   Bavaria                          7.02

Doppelspeichenradsatz               Fleischmann                6563

Beschriftung                                  Länderbahn Forum 

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