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Die Bayerische Staatsbahn am Ende des 19. Jahrhunders

Im Laufe der Jahrzehnte war die

Verwaltung der Bayerischen

Staatseisenbahnen manchen

Veränderungen unterworfen.

Erst zum 1.Januar 1904 war

mit dem Staatsministerium

für Verkehrsangelegenheiten

ein Fachministerium eingerichtet

worden, dem die Staatseisenbahnen

unterstanden. Unter dem Dach des Verkehrsministeriums wurde eine Verwaltungsreform der Staatseisenbahnen vorgenommen, die am 1. April 1907 in Kraft trat und auch bei der Gründung der Deutschen Reichsbahn noch Bestand hatte. Mit dieser Reform wurden die alten Eisenbahndirektionen aufgelöst. Es gab von da an nunmehr nur noch fünf Direktionen und ab 1909 kam noch eine sechste hinzu. Die Neuordnung führte zu einer erheblichen Vereinfachung der inneren Verwaltung, nicht weniger als 1100 Beamtenstellen

konnten eingespart werden.Der Schwerpunkt der

Eisenbahnpolitik in Bayern ebenso wie auch in

Preußen oder den anderen Ländern mit Staatsbahnen,

lag seit etwa 1880 bei den Nebenbahnen. Das bedeutet

natürlich nicht, dass man den vorhandenen

Hauptbahnen keine große Beachtung mehr geschenkt

hätte, im Gegenteil. Vorzug hatte zunächst die Ausstattung der wichtigsten Strecken mit einem zweiten Gleis. Bei den frühen Magistralen , die von allesamt für zwei Gleise trassiert worden waren, hatte es nur wenige Abschnitte gegeben, die man von Anfang an mit zwei Gleisen ausgestattet hatte.

Bei der Westbahn waren das zum Beispiel

die Steigungsabschnitte einiger Strecken.

Im Jahre 1885 waren von den 3898 km gerade

306 km zweigleisig. Erst ab 1889 begann der

planmäßige Ausbau der Bahnen mit einem

zweiten Gleis. Zum 1. Januar 1911 waren von

den 4890 km Hauptbahnen (inklusive Pfalzbahn)

2978 km, also 61% zweigleisig. Für weitere 125 km

wurden vor dem Ersten Weltkrieg noch die Mittel

bereitgestellt.
 

Auch bei anderen technischen Neuerrungen waren die Bayerischen Staatseisenbahnen auf der Höhe der Zeit. Bis etwa 1910 waren die wichtigsten Strecken für Fahrzeuge bis16t Achslast ausgestattet.
 

Auf den Schnellzuglinien hatte man 1600 schienengleiche Bahnübergänge beseitigt. Die ihres Zweckes beraubten Bahnwärterhäuser wurden an Bahnbedienstete als Wohnhäuser vermietet.
Dem Güterverkehr standen 1910 Rangierbahnhöfe in München -Laim, Würzburg, Nürnberg, Aschaffenburg, Kempten, Oberkotzau, Schweinfurt, Regensburg, Ingolstadt, Lindau, Passau, Ludwigshafen und den von Bayern betriebenen böhmischen Bahnhof Eger zur Verfügung.
Das erste Zentralstellwerk (Weichen- und Signalzentralisierung mit Stadionsblock. System Schnabel & Henning) war bereits 1881 in München Ost in Betrieb genommen worden. Bis 1910 erhielten praktisch alle Hauptbahnstationen Stellwerksanlagen. Zugleich wurde ein einheitliches Signalsystem eingeführt. Außer Einfahrsignalen wurden für sämtliche Ausfahrgleise Ausfahrsignale aufgestellt und sowohl Einfahr- als auch Ausfahrvorsignale zur Vorschrift.
Der elektrische Streckenblock sicherte schon ab 1910 im rechtsreihnischen Bayern 1326 Streckenkilometer.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Modellbahn Studio-Thüringen

Gunter Daßler

 

 

Alle Originalfotos und Zeichnungen mit freundlicher Genehmigung des Eisenbahn-Journals - VGB / Bayern-Report

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